Das Leben ist Vollkommenheit - Teil 3

aus: 'Heilung geschieht im JETZT', von René Bonanomi und Hrsg. Katarina Michel
So versteht man auch, dass es keinen Sinn hat, etwas im Leben zu lange zu bedauern, sich für etwas schuldig zu fühlen oder ständig etwas zu vermissen. Dies alles sind Bindungen, die anzeigen, dass man noch nicht genügend Liebe in sich trägt. Aber es ist auch ein Lernweg, auf dem man lernt zu lieben, nicht in Schmerz oder in der Trauer zu verharren, sondern die Liebe zu entdecken, die hinter allen Geschehnissen des Lebens wirkt. Aus der Sicht der Liebe versteht man dann, dass es im Leben keine Fehler gibt. Die wahre Liebe ist niemals ein Fehler! Das Leben schenkt uns immer die Möglichkeit zu wachsen. Jedes Problem, welches wir oft als Missgeschick interpretieren, hat seinen Sinn und lässt uns wachsen sowie Erkenntnisse sammeln. Ein Fehler ist es nur, dies nicht zu bemerken und nichts daraus zu lernen.

In dem Moment, wo man erkennt, dass in jedem Geschehen des Lebens ein Sinn liegt und hinter jedem Geschehen die Liebe versteckt ist, öffnet sich das Leben in seiner ganzen Pracht, und man kann es so annehmen, wie es ist. Darin liegt eine unglaubliche Kraft! Es geht nicht mehr darum, etwas verändern zu wollen, sondern es so anzunehmen, wie es ist. In diesem Moment ist man in einer direkten Verbindung mit der Schöpfung. Man wird von Liebe und Wissen geführt, weil sie die Bausteine der suchenden Ganzheit sind. Das ist das neue Bewusstsein. Das Leben nicht mehr verändern zu wollen, verändert das ganze Leben! Das Spiel heißt nicht mehr überleben, sondern lieben. Kann man sich überhaupt vorstellen, was es bedeutet, wenn das Leben reine Liebe ist? Wenn man im Leben nicht mehr spielt, um etwas zu erreichen, sondern nur liebt? Darin liegt eine völlig neue Wirklichkeit für die Menschheit…

Die Vollkommenheit des Lebens zu verstehen, schenkt jedem Individuum innere Ruhe und Vertrauen. Es geschieht nichts im Leben ohne einen Sinn, welcher letztlich der Liebe und der Weisheit dient. So stellen sich manche Sorgen über die Zukunft oder den Alltag als zweitrangig heraus. Sie treten in den Schatten und verlieren an Wichtigkeit. Nur das Ego macht sich Sorgen, weil es dadurch Aufmerksamkeit von seiner Umgebung an sich zu ziehen vermag. Das wahre „Ich Bin“ weiß: Ohne einen Sinn bewegt sich und existiert nichts in der Natur. Die Natur ist ein perfektes Beispiel. Jede Pflanze, jeder Baum, jeder Grashalm hat seinen Platz und seinen Sinn in der Schöpfung. Jeder Mensch, jedes Individuum und jede Bewegung erfüllt ihre Bestimmung im Großen Plan des Lebens. Sie ist Teil der großen Ganzheit. Nichts ist ohne Sinn. Alles ist vollkommen!

Jeder Mensch hat das Recht auf seinen eigenen Weg, seine eigene Entwicklung, seine individuelle Art, wie er das Spiel des Lebens spielt. Auch da herrscht ein  Sinn, selbst wenn man das alles nicht unmittelbar einsehen und begreifen kann. Eigene Unwissenheit bedeutet nicht, dass es überhaupt keinen Sinn gibt. Unwissenheit geht immer zusammen mit Wissen. Es spiegelt sich gegenseitig, bildet eine Ganzheit. Unwissenheit ist ebenso ein Teil der Ganzheit wie das Wissen. Deswegen gibt es in der Schöpfung keine Fehler, sondern nur Unwissenheit, die Weisheit sucht.

So entfallen dadurch alle Beurteilungen über sich selbst, alle Schuldgefühle und Vorwürfe, indem man versteht, dass alles nur ein Lernprozess ist, in welchem das Bewusstsein wachsen, sich ausbreiten und verstehen will, wo die Seele die Liebe sucht und wo  der Weg „zurück nach Hause“ beginnt. Diese seelische Sehnsucht nach Liebe und Wissen verwandelt alle Ungerechtigkeiten und Schmerzen in ein tiefes Verstehen. Stolpersteine sind plötzlich wichtige Lektionen, die allen Geschehnissen einen Sinn geben.

Wenn man etwas durch seinen Willen verändern will, schwimmt man gegen den Strom des Lebens und blockiert für sich die wichtigen Erfahrungen, welche man benötigt. Nur das erwachte Bewusstsein kann wirklich etwas ändern, nie ein gewollter Wille! 

Vielen Dank dem Aquamarin Verlag für die Möglichkeit der Veröffentlichung!

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